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Datum: 03.06.2020

Grundstein für neue Rettungswache in Hennigsdorf gelegt

Grundstein für neue Rettungswache in Hennigsdorf gelegt: Landrat Ludger Weskamp, Andreas Plümacher, Geschäftsführer, Marbacher Bauleitungs- und Planungsgesellschaft mbH und Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH (von links).

© Landkreis Oberhavel

Den Grundstein für den Neubau der Rettungswache Hennigsdorf haben heute Landrat Ludger Weskamp, Dezernent Matthias Rink, Hennigsdorfs Bürgermeister Thomas Günther und der Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH, Dr. med. Detlef Troppens, gelegt. Die neue Rettungswache, die zugleich Lehrrettungswache sein wird, wird auf einem rund 2.280 Quadratmeter großen, kreiseigenen Grundstück an der Veltener Straße 31 errichtet. Vorteil des neuen Standorts ist die Erreichbarkeit, die künftig noch kürzere Hilfsfristen ermöglicht.

Auf eine große Gästeschar hatte der Landkreis, wie schon zum Akt des symbolischen ersten Spatenstiches Mitte April, vorsorglich verzichtet. „Auch wenn wir den Grundstein heute aufgrund der Coronalage nur in kleiner Runde setzen, ist der Anlass doch wichtig", sagte Landrat Ludger Weskamp. „Schließlich stehen hier das Leben und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt. Gerade jetzt wird uns einmal mehr bewusst, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Das zügige Vorankommen dieses Projekts ist deshalb ein gutes, wichtiges und sichtbares Zeichen.“

Oberhavel wächst nach wie vor. Das wirkt sich auch auf das Einsatzaufkommen des Rettungsdienstes aus. „Deshalb ist es die Aufgabe des Landkreises, die vorhandenen Ressourcen im Blick zu behalten und regelmäßig auf Veränderungen zu reagieren. Als Träger des Rettungsdienstes hatten wir deshalb gemeinsam mit den Oberhavel Kliniken und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH die Bestandssituation im Versorgungsbereich Hennigsdorf geprüft und uns aufgrund der gestiegenen Anforderungen für den Neubau entschieden“, erklärte Matthias Rink, Dezernent für Service, Finanzen und Ordnung.

Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH, ergänzte: „Durch den Neubau wird sich für unsere Rettungskräfte vieles zum Positiven verändern. Das neue Gebäude trägt den gesetzlichen Bestimmungen und dem Gesundheitsschutz umfassend Rechnung, beispielsweise durch Abgasabsauganlagen in der Fahrzeughalle. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sicher, gesundheitsgerecht und motiviert arbeiten und auch die Ausbildung wird künftig ohne Beeinträchtigung der Betriebsabläufe realisiert werden können. Weil die Garage der neuen Rettungswache ausreichend Raum, auch für die RTW der neuen Generation, bieten wird, verbessern sich somit die Arbeitsbedingungen auch im Einsatz und die Patientensicherheit wird erhöht.“

Grundstein für neue Rettungswache in Hennigsdorf gelegt: Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH und Landrat Ludger Weskamp (von links).

© Landkeis Oberhavel

So wird die neue Rettungswache aussehen:

In der neuen Fahrzeughalle finden statt bislang vier künftig acht Fahrzeuge einen Stellplatz. So sieht es der Rettungsdienstbereichsplan 2018 für die beiden größten Rettungswachen Oranienburg und Hennigsdorf inklusive Reservevorhaltung vor. Er folgt damit der Landesrettungsdienstplanverordnung. Es werden folgende Fahrzeuge vorgehalten:

  • 2 Rettungstransportwagen (RTW) im Regelbetrieb 24 Stunden, an sieben Tagen
  • 2 RTW im Regelbetrieb zwei mal acht Stunden, zeitversetzt, an sieben Tagen
  • 1 Notfalleinsatzfahrzeug (NEF) im Regelbetrieb 24 Stunden, an sieben Tagen
  • 1 NEF Reserve mit der Möglichkeit, diesen in den Regelbetrieb zu überführen
  • 1 Krankentransportwagen (KTW) im Regelbetrieb, neun Stunden, an fünf 5 Tagen
  • 1 RTW Ausfall-Reserve

Alle Fahrzeugstellflächen werden über eine separate Ausfahrt verfügen, in der Fahrzeughalle wird eine Abgasabsaugung eingebaut. Der Schulungsraum wird zusätzlich über eine Teeküche sowie einen Sanitärtrakt verfügen. Energetisch wird das Gebäude den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung entsprechen.

Der Landkreis Oberhavel investiert rund 2,63 Millionen Euro in das Objekt. Bereits im dritten Quartal 2020 soll das Richtfest gefeiert werden. Für das zweite Quartal im Jahr 2021 ist die Fertigstellung der Rettungswache geplant.

Hintergrund

Die Rettungswache Hennigsdorf versorgt insbesondere die Bereiche Hennigsdorf (mit Nieder Neuendorf und Stolpe-Süd), Velten, die Oberkrämer-Ortsteile Vehlefanz, Bötzow, Eichstädt, Marwitz und Wendemark, außerdem den Hohen Neuendorfer Ortsteil Stolpe sowie Abschnitte der Bundesautobahn A111 sowie A10.

Der Landkreis Oberhavel betreibt zur flächendeckenden Notfallrettung elf Rettungswachen und eine abgesetzte Wache. Jeder Rettungswache ist ein Rettungswachenversorgungsbereich zugeordnet, in dessen Grenzen die Hilfsfrist nach § 8 Absatz 2 Brandenburgisches Rettungsdienstgesetz (BbgRettG) in Verbindung mit der Landesrettungsdienstplanverordnung § 3 LRDPV von 15 Minuten für jeden an einer Straße gelegenen Einsatzort planerisch eingehalten werden kann.