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Datum: 08.08.2023

Zuckerfreie Schultüten: Tipps für Eltern von Erstklässlern

Zahnärztlicher Dienst des Landkreises Oberhavel fördert Zahngesundheit

Zuckerfreie Schultüte

© Landkreis Oberhavel


Für etwa 2.300 Kinder in Oberhavel ist der 26. August ein großer Tag. Dann kommen sie in die Schule. Zur Einschulung gehört auch eine prall gefüllte Zuckertüte. Die macht häufig ihrem Namen alle Ehre und enthält Süßigkeiten satt. Der Zahnärztliche Dienst des Landkreises Oberhavel rät jedoch dringend von zu viel Zucker in der Schultüte ab und macht zahlreiche Vorschläge für gesündere Alternativen, welche die Gesundheit fördern und insbesondere die Zähne der Kinder schonen.

„Zuckerhaltige Naschereien verursachen nicht nur Karies. Weil sie auch überdurchschnittlich viele Kalorien enthalten, ist bei Kindern wegen falscher Ernährung auch zunehmend Fettleibigkeit zu beobachten. Als Erwachsene drohen ihnen zum Beispiel Gelenkschäden, Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes“, sagt Amtsärztin Simone Daiber. „Darum ist es wichtig, dass Eltern die Schultüte ihres Kindes bewusst befüllen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Zahnärztlichen Dienstes haben ein Schultüten-ABC zusammengestellt, das zahlreiche zahngesunde Alternativen vorschlägt.“

Die Gesundheitsrisiken sind nicht abstrakt, sondern in der Praxis bereits zu beobachten. Dr. Anna Daniela Stutz vom Zahnärztlichen Dienst des Landkreises Oberhavel sagt: „Leider sehen wir bei vielen Erstklässlern die Auswirkungen von übermäßigem Zuckerkonsum in Form von Karies. Dabei sind diese ungeliebten Zahnbehandlungen wie Bohren und Füllen der Löcher durch die richtige Ernährung und Zahnpflege vermeidbar.“ Die zahngesunde Schultüte enthält deswegen statt übermäßig vieler Süßigkeiten kleine Überraschungen. Einige der Ideen sind etwa eine Milchzahndose, ein Jo-Jo, eine Zahnbürste, Fingerfarben oder ein Geduldsspiel und Obst.

Grundlagen für Zahngesundheit in der Kita
Im Grundschulalter beginnt für die Zähne oft ein neuer Abschnitt: Milchzähne gehen und die bleibenden Zähne kommen. Zahngesundheit sollte aber bereits in den Kitas ein großes Thema sein. So sollte dort das Zähneputzen nach dem Mittagessen geübt werden. In vielen Einrichtungen in Oberhavel gibt es schon einen „zuckerfreien Vormittag“, etwa in Verbindung mit dem erfolgreichen Präventionsprogramm „Kita mit Biss“. „Das große Interesse an dem Programm freut uns sehr und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Gesundheit der Jüngsten in Oberhavel weiter zu fördern. Wir unterstützen intensiv dabei, wenn sich auch im neuen Schuljahr noch mehr Kitas diesem Programm anschließen und auch Schulen einen zuckerfreien Vormittag einführen“, sagt Dr. Daniela Stutz.

Es ist jedoch unerlässlich, dass Kinder auch nach der Kitazeit die erlernten Grundlagen für eine gute Zahngesundheit beibehalten. Dazu gehört das gründliche Zähneputzen am Morgen nach dem Frühstück und am Abend nach dem Abendessen – auf jeden Fall vor dem Zubettgehen. Die Zähne sollten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta sorgfältig geputzt werden. Des Weiteren sollten die Kinder jeden Schultag mit einer gesunden und zuckerfreien Pausenbrotbox in die Schule gehen – zum Beispiel mit belegten Vollkornbrotscheiben und kauintensiven Gemüse- oder Obstbeilagen. Süßigkeiten haben in der Pausenbrotbox definitiv keinen Platz.

Einige Getränke wie Mineralwasser mit Geschmack enthalten auf 500 Milliliter bis zu zehn Stück Würfelzucker. Jeder Schluck dieses Getränks umspült die Zähne mit Zucker. Säurehaltige Getränke sollten ebenfalls vermieden werden. Beide Getränkearten greifen den Zahnschmelz an. Stattdessen empfehlen sich zahnfreundliche und kalorienfreie Durstlöscher wie ungesüßter Früchtetee, Mineral- oder Leitungswasser.

Das Projekt „Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“ setzt sich dafür ein, noch mehr Kinder für eine gesunde Ernährung und Zahngesundheit zu sensibilisieren. Auch im neuen Schuljahr sind zahlreiche Aktionen in Kitas und Schulen geplant. Möglichkeiten der gesunden Ernährung werden im Unterricht vermittelt und Ideen entwickelt, wie im Schulalltag aus der gelernten Theorie gesunde Praxis werden kann. Bestandteil des Projekts sind auch Beratungsangebote für Eltern. Ziel ist es, gute Grundlagen für die Verbesserung der Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Dabei stehen Bewegung, gesunde Ernährung, Zahngesundheit, Suchtprävention und seelische Gesundheit in Kindertagesstätten und Schulen im Fokus. Das Projekt wird von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert.

Weitere Informationen
Angebote des Zahnärztlichen Dienstes: www.oberhavel.de/zahngesundheit

Kontakt zum Projekt „Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“
E-Mail: Gesundheitsfoerderung@oberhavel.de

Projektleitung: Claudia Mächtle