Sanierung der Brandschäden am Oberstufenzentrum beendet
Klassenräume, Cafeteria und Schulküche stehen wieder zur Nutzung bereit
Mit dem Ende der Winterferien konnte im Schulbereich des Landkreises Oberhavel ein Großprojekt abgeschlossen werden, welches die Fachleute in der Kreisverwaltung seit mehr als einem Jahr beschäftigte: Die Schäden, die ein Großbrand am Abend des 31.12.2019 im Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum in Hennigsdorf verursacht hatte, sind jetzt beseitigt.
„Ich bin froh, dass wir unsere Zusage, die Arbeiten bis zum Ende der Winterferien abzuschließen, einhalten konnten“, freut sich Landrat Ludger Weskamp über den Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten in dem Oberstufenzentrum. „Damit können wir den Schülerinnen und Schülern nach einem Jahr des Wartens das Schulgebäude und damit auch die Cafeteria wieder zur Nutzung übergeben. Ich danke allen an den Sanierungsarbeiten beteiligten Unternehmen und Mitarbeitenden sehr dankbar für ihre gute und pünktliche Arbeit. Angesichts der vielen Aufgaben, welche die Kreisverwaltung in den vergangenen Monaten im Zuge der Pandemiebewältigung vollbringen musste, ist die pünktliche Fertigstellung ein Erfolg Dies ist zugleich und ein gutes und wichtiges Zeichen an unsere Schulen, die im letzten Jahr ebenfalls viele ungeplante Herausforderungen meistern mussten und die wir gerade in der Krise immer unterstützen.“
Auch Schulleiter Peter Mohr ist zufrieden: „Der Abschluss der Bauarbeiten bedeutet für unsere Schülerinnen und Schüler wie auch für unsere Lehrkräfte einen Schritt zu einem kleinen Stück mehr Normalität im Schulalltag. Aktuell ist dieser durch die coronabedingten Einschränkungen ohnehin eine Belastungsprobe. Die Räume, die wir nun wieder nutzen können, werden uns bei der Wiederaufnahme des Schulbetriebes – den wir uns bei weiter sinkenden Infektionszahlen für die nächsten Wochen erhoffen – sehr helfen.“ Derzeit lernen etwa 400 Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht im Oberstufenzentrum.
Infolge des Brandes am war Löschwasser in den gläsernen Atriums- und Cafeteriabereich und in 20 Klassenräume gelaufen. Als Vorsichtsmaßnahme musste zunächst der Gebäudeteil zur August-Burg-Straße komplett gesperrt werden. Der in den Folgewochen festgestellte Schaden infolge des Brandes war weit größer als zunächst gedacht. Dennoch konnten bereits im Frühjahr 2019 in dem besonders beschädigten Bauteil B insgesamt zwölf Räume mit nur geringen Wasserschäden instandgesetzt und von der unteren Bauaufsichtsbehörde zur Nutzung freigegeben werden. Die Tragwerksplaner hatten zuvor die volle Gebrauchstauglichkeit bestätigt.
Im Zuge der Arbeiten zur weiteren Instandsetzung des Schulgebäudes waren umfassende Rückbau-, Reinigungs- und Trocknungsarbeiten zu erledigen. Hinzu kamen Maurer- und Betonarbeiten ebenso wie Verglasungs- und Außenputzarbeiten an der Fassade und Dachdichtungs-, Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten. Parallel waren Gerüstbauer, Innen- und Außenputzer, Metallbauer, Tischler und Fliesenleger am Werk. Auch neue Installationen rund um Heizung und Sanitär sowie Elektroinstallationsarbeiten waren zu erledigen. Außerdem mussten in allen Klassen- und Vorbereitungsräumen Malerarbeiten ausgeführt und neue Bodenbeläge verlegt werden. Auch die Brandschutztüren und die Brandschutzverglasung waren zu reparieren. Ein sehr aufwändiger Projektteil war dabei die Erneuerung der Alu-Glas-Konstruktion über dem innenliegenden Lichthof, der zugleich als Aula dient. Nach der abschließenden Baureinigung konnten die in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudeteile nun wieder der Schule übergeben werden. Die Küche und Kantine stehen dem neuen Pächter – eine Ausschreibung war im Herbst 2020 durchgeführt worden – zur Nutzung bereit.
Das Fassadengerüst ist – bis auf einen Treppenturm im Hofbereich – ebenfalls bereits abgerüstet. Dieser dient noch als Dachzugang für Restleistungen und Mängelbeseitigungen sowie der Verlegung der Blitzschutzanlage bis zum 12.02.2021. Die Inbetriebnahme der Einbruchmeldeanlage sowie die Beseitigung kleinerer Baumängel erfolgen bis zum 19.02.2021.
Die Fertigstellung der Baumaßnahme konnte, wie bereits im Frühjahr 2020 angekündigt, bis zum Ende des vergangenen Jahres weitgehend erledigt werden. Restarbeiten erfolgen bis zum Ende der Winterferien. Insgesamt entstanden für die Schadensbeseitigung Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Der überwiegende Teil ist durch Versicherungsleistungen gedeckt.
Hintergrund
Das Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum (OSZ) Hennigsdorf wurde 1991 gegründet. Jährlich erhalten hier circa 1.800 Schülerinnen und Schüler eine berufliche Erstausbildung, legen ihr Abitur ab oder erlangen in der Fachoberschule die Berechtigung zum Besuch der Fachhochschule. Seit der Fertigstellung des letzten Bauabschnitts in der Berliner Straße 78 im November 2005 stehen dem OSZ Fachkabinette für die KFZ-Mechatronik, computergestützte Fertigung, Robotik, Metalltechnik, Heizung/Lüftung/Sanitär, Elektrotechnik/Elektronik, Bautechnik, Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, Vermessungstechnik, Mechatronik sowie einfache und vernetzte IT-Systeme zur Verfügung. Außerdem verfügt das Oberstufenzentrum über eine der modernsten Sportstätten, die neben dem Sportunterricht auch Hennigsdorfer Sportvereinen zur Verfügung steht.