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Datum: 27.10.2020

Klein aber bedeutend: Richtfest für neue Rettungswache in Hennigsdorf gefeiert

Neubau für gestiegene Anforderungen an die Notfallversorgung im Süden Oberhavels

Das Richtfest für den Neubau der Rettungswache Hennigsdorf fiel coronabedingt recht klein aus, feierlich gewürdigt werden sollte der wichtige Schritt im Bauablauf dennoch. So waren am heutigen Dienstag, 27.10.2020 unter anderem Kreistagsvorsitzender Dr. Wolfgang Krüger, Landrat Ludger Weskamp, Hennigsdorfs Bürgermeister Thomas Günther und der Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH, Dr. med. Detlef Troppens, dabei, als der fertige Rohbau der künftigen Rettungswache seine Richtkrone aufgesetzt bekam.

Landrat Ludger Weskamp nutzte die Gelegenheit, um vor allem den Planern und Bauleuten zu danken: „Für alles, was wir in diesen Tagen und Monaten anpacken, ist ein Handeln mit besonderer Vorsicht, mit Weitblick, aber auch Entschlossenheit gefragt. Dass der Bau unserer neuen Rettungswache trotz der coronabedingt nicht immer einfachen Umstände im Zeit- und im Kostenplan liegt, freut mich außerordentlich. Das ist Ihnen allen hier vor Ort auf der Baustelle zu verdanken, die Sie täglich umsichtig und beherzt dafür sorgen, dass die Arbeiten so gut vorankommen. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass wir auch die Einweihung dieses Neubaus im kommenden Jahr – dann hoffentlich in größerer Runde – feiern können.“

Die Fertigstellung der Rettungswache ist für das zweite Quartal im Jahr 2021 geplant. Dann wird der Landkreis Oberhavel rund 2,63 Millionen Euro in das Objekt investiert haben. Die neue Rettungswache, die zugleich Lehrrettungswache sein wird, entsteht derzeit auf einem rund 2.280 Quadratmeter großen, kreiseigenen Grundstück an der Veltener Straße 31. Vorteil des neuen Standorts ist die Erreichbarkeit, die künftig noch kürzere Hilfsfristen ermöglicht.

„Dass bei diesem Bauprojekt das Leben und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger im Fokus stehen, ist sehr bezeichnend. Schließlich wird uns gerade jetzt ein ums andere Mal bewusst, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Das auszubauen und damit auf die gestiegenen Anforderungen in Oberhavel zu reagieren, ist unser Anliegen und unsere Aufgabe. Als Träger des Rettungsdienstes arbeiten wir dabei eng mit den Oberhavel Kliniken und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH zusammen. Gemeinsam prüfen und bewerten wir die Bestandssituation und hatten uns aufgrund dessen auch für den Neubau der Rettungswache in Hennigsdorf entschieden“, erläuterte Landrat Ludger Weskamp.

Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH, bekräftigte: „Der Neubau bringt für unsere Rettungskräfte viele Vorteile mit sich: Von einem verbesserten Gesundheitsschutz, zum Beispiel durch die Abgasabsauganlagen in der Fahrzeughalle, bis hin zu verbesserten Arbeitsabläufen. So wird künftig unter anderem die Ausbildung effizienter und ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebs erfolgen können. Die Garage der neuen Rettungswache bietet außerdem genügend Raum, auch für die RTW der neuen Generation. Neben den Arbeitsbedingungen wird sich damit nicht zuletzt die Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten erhöhen.“

So wird die neue Rettungswache aussehen:
In der neuen Fahrzeughalle finden statt bislang vier künftig acht Fahrzeuge einen Stellplatz. So sieht es der Rettungsdienstbereichsplan 2018 für die beiden größten Rettungswachen Oranienburg und Hennigsdorf inklusive Reservevorhaltung vor. Er folgt damit der Landesrettungsdienstplanverordnung. Es werden folgende Fahrzeuge vorgehalten:

  • 2 Rettungstransportwagen (RTW) im Regelbetrieb 24 Stunden, an sieben Tagen
  • 2 RTW im Regelbetrieb zwei mal acht Stunden, zeitversetzt, an sieben Tagen
  • 1 Notfalleinsatzfahrzeug (NEF) im Regelbetrieb 24 Stunden, an sieben Tagen
  • 1 NEF Reserve mit der Möglichkeit, diesen in den Regelbetrieb zu überführen
  • 1 Krankentransportwagen (KTW) im Regelbetrieb, neun Stunden, an fünf 5 Tagen
  • 1 RTW Ausfall-Reserve

Alle Fahrzeugstellflächen werden über eine separate Ausfahrt verfügen, in der Fahrzeughalle wird eine Abgasabsaugung eingebaut. Der Schulungsraum wird zusätzlich über eine Teeküche sowie einen Sanitärtrakt verfügen. Energetisch wird das Gebäude den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung entsprechen.

Hintergrund:
Die Rettungswache Hennigsdorf versorgt insbesondere die Bereiche Hennigsdorf (mit Nieder Neuendorf und Stolpe-Süd), Velten, die Oberkrämer-Ortsteile Vehlefanz, Bötzow, Eichstädt, Marwitz und Wendemark, außerdem den Hohen Neuendorfer Ortsteil Stolpe sowie Abschnitte der Bundesautobahn A111 sowie A10.

Der Landkreis Oberhavel betreibt zur flächendeckenden Notfallrettung elf Rettungswachen und eine abgesetzte Wache. Jeder Rettungswache ist ein Rettungswachenversor­gungsbereich zugeordnet, in dessen Grenzen die Hilfsfrist nach § 8 Absatz 2 Brandenburgisches Rettungsdienstgesetz (BbgRettG) in Verbindung mit der Landesrettungsdienst­planverordnung § 3 LRDPV von 15 Minuten für jeden an einer Straße gelegenen Einsatzort planerisch eingehalten werden kann.

Richtfest für die Rettungswache Hennigsdorf am 27.10.2020

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