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Datum: 02.08.2023

„Zu kostbar für die Tonne“: Sieger im Upcycling-Wettbewerb zum internationalen Umwelttag stehen fest

Gewinnerbilder schmücken Titel des nächsten Abfallkalenders

Ein Insektenhotel aus Konservendosen

© Theresa Klein


„Zu kostbar für die Tonne“ – unter diesem Motto konnten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den vergangenen Wochen an einem Upcycling-Wettbewerb beteiligen. Anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni hatte der Landkreis Oberhavel diesen Wettbewerb initiiert. Nun hat eine Jury über die Platzierungen entschieden.

„Ich danke allen, die sich kreativ an der Aktion beteiligt haben. Nachdem im vergangenen Jahr unser Malwettbewerb ,Kein Müll im Wald‘ auf so große Resonanz gestoßen war, hatten wir auch dieses Mal mit vielen Einsendungen gerechnet. Für den ersten Wettbewerb dieser Art waren wir über die eingereichten Projekte erfreut und überrascht zugleich – welch vielfältige Ideen uns erreicht haben“, sagt Umweltdezernent Egmont Hamelow. „Die Einsendungen vermitteln eine ganze Palette, was alles aus den Dingen, die normalerweise in den Abfalltonnen landen, für schöne und nutzbringende Gebrauchsgegenstände entstehen können“.

Auf dem ersten Platz bei den Kindern landete das Projekt der sechsjährigen Theresa Klein aus dem Mühlenbecker Land. Aus alten Konservendosen hat sie wunderschöne Insektenhotels gebastelt. Auch der Bau von Vogelfutterhäuschen aus alten Getränkeverpackungen ist gar nicht schwer, wie Ida Muscheiko, 8 Jahre, aus Oberkrämer bewiesen hat und damit Platz 2 belegt. Die Drittplatzierte, die fünfjährige Tessa Wollank aus Oranienburg, überzeugte die Jury mit prachtvoll gestalteten alten Nutellagläsern, die als Teelichthalter weiter genutzt werden können.


Upcycling 2. Platz Kinder 2023

© Ida Muscheiko


Bei den Erwachsenen konnte eine so genannte Motorik-Wand für Kinder die Jury überzeugen: Dinge, die in jedem Haushalt anzutreffen sind und nicht mehr benötigt werden, können Kinder beim Erlernen motorischer Fähigkeiten unterstützen. Die Motorik-Wand kann sehr individuell gestaltet werden, nichts ist dabei undenkbar. Bei der Erstplatzierten Julia Klein aus dem Mühlenbecker Land fanden unter anderem ein altes Telefon mit Drehscheibe, ein Maßband zum Aufrollen, Räder, Kästchen zum Öffnen und Verstecken von Dingen sowie verschiedenste Griffe Platz auf einer alten – und nun neugestalteten – Schreibtischplatte.

Wie alter Sportkleidung ein neues Leben zum Beispiel als Zopfgummi oder Kopfbedeckung eingehaucht wird, stellte der Verein SV electronic Hohen Neuendorf unter Beweis und errang damit den zweiten Platz. Auch die Idee, alte Werbebanner zu Laptoptaschen umzugestalten und weiterzunutzen, überzeugte die Jury. Für die Dekoration in Gärten hatte Julia Bittner aus Birkenwerder eine tolle Idee: Aus alten Flaschen – im besten Fall farbige oder besonders schön geformte – gestaltete sie einen Sichtschutzzaun und Skulpturen, die besonders im Sonnenlicht den Garten zum Funkeln bringen. Die Jury bedachte sie dafür mit dem dritten Platz.


Upcycling 3. Platz Kinder

© Tessa Wollank


Die besten Wettbewerbsbeiträge werden beim Oberhavel-Tag am 23.09.2023 auf dem Schlossplatz in Oranienburg ausgestellt und prämiert. Der kreativste Beitrag schmückt 2024 außerdem das Titelbild des neuen Abfallkalenders. Die Siegerinnen und Sieger erhalten gemeinsam mit ihren Familien für einen Tag freien Eintritt im Ziegeleipark Mildenberg. Weitere Preise sind Souvenirs des Landkreises wie hochwertige Wasserflaschen, Rucksäcke, Stifte und Malhefte. Die Jury würdigte auch die Beiträge der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Alle Ideen werden auf der Internetseite mit Fotos und Bastelanleitung veröffentlicht und sollen zum kreativen Nachbau anregen.


Hintergrund:
Beim Upcycling bekommen ausrangierte Produkte durch kreative, oft handwerklich geschickte Umgestaltung eine neue Funktion. Es unterscheidet sich damit vom Recycling, bei dem ein Produkt industriell in einzelne Rohstoffe zerlegt und diese dann weiterverarbeitet werden. Upcycling verschafft einem ausgedienten Gegenstand so einen neuen Lebenszyklus („cycling“), der im besten Fall sogar eine Aufwertung des Gegenstands darstellt („up“). Upcycling ist nur dann nachhaltig, wenn dabei ein sinnvoll nutzbares Produkt entsteht. Dies kann ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und damit zur Müllvermeidung sein.