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Datum: 24.11.2014

„Der Erste Weltkrieg – Was hat das mit mir zu tun?“

Eine Ausstellung, gestaltet von Schülern und Auszubildenden aus dem Löwenberger Land, ist zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges als mahnendes Gedenken an die Gefallenen in der Kreisverwaltung zu sehen

1914 – vor 100 Jahren – begann der Erste Weltkrieg. Um der Opfer zu gedenken, haben Auszubildende und junge Mitarbeiter der Gemeinde Löwenberger Land in Zusammenarbeit mit Schülern der Libertas Oberschule Löwenberg im Frühjahr eine Ausstellung mit dem Titel „Der Erste Weltkrieg – Was hat das mit mir zu tun?“ konzipiert. Die 17 Schautafeln umfassende Ausstellung ist vom 25.11.2014 bis zum 13.02.2015 in der Kreisverwaltung zu sehen.

Die Idee zur Ausstellung beruht auf einem Zufall: Im Jahr 2006 fand der junge Italiener Joris Dell'Asin auf einer seiner Wanderungen in der Nähe des italienischen Ortes Clauzetto Überreste des Grabkreuzes und die Erkennungsmarke vom Soldaten Johannes Templiner aus Nassenheide. Johannes Templiner war 1917 im Ersten Weltkrieg gefallen. Dell'Asin wandte sich an die Gemeinde. Diese wiederum initiierte daraufhin ein Ausstellungsprojekt, an dem allein 96 Schüler, dazu Auszubildende und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung beteiligt waren und das durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wurde.

In verschiedenen Arbeitsgemeinschaften erarbeiteten die Schüler Informationen zum Ausbruch, Verlauf und den Folgen des Ersten Weltkrieges und stellten den Bezug zu ihrer Heimatgemeinde her. „Entstanden ist eine sehenswerte Chronik des Ersten Weltkrieges für eine unserer Gemeinden in Oberhavel. Die Jugendlichen haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und umfangreiche Recherchearbeiten geleistet: Kirchen- und Sterbebücher wurden durchgesehen und analysiert, Denkmäler aufgesucht sowie Bürger und Nachfahren befragt“, lobt Egmont Hamelow den Einsatz der Schüler.

425 junge Männer aus dem Löwenberger Land sind im Ersten Weltkrieg gefallen. Im Rahmen des Projektes haben die Schülerinnen und Schüler auch die Denkmalanlage „Ehrenhain“ in Löweneber gepflegt und die Gravuren auf den Gedenksteinen für die Gefallenen wieder kenntlich gemacht. “Für uns als Gemeinde war bei diesem Projekt wichtig, dass sich auch junge Menschen der Vergangenheit – auch den schrecklichen Aspekten – nicht verschließen und dabei viel über unsere Vorfahren erfahren konnten“, sagt Manfred Telm.

Die Projektergebnisse wurden auf Schautafeln gedruckt und erstmals am 12.04.2014 in Nassenheide präsentiert. Zu diesem besonderen Tag überreichte der Italiener Joris Dell'Asin den Nachfahren Johannes Templiners auch die gefundene Erkennungsmarke. Im Landesmuseum Braunschweig wurden Duplikate der Schautafeln in eine Ausstellung zum Ersten Weltkrieg integriert, die noch bis Mitte März zu sehen ist.

Schüler haben für die Ausstellung Friedenstauben gezeichnet.