Sprungziele
Inhalt
Datum: 02.04.2019

Vergessene Berufe am Leben erhalten: Jugendliche aus Oberhavel erlernen in Polen aussterbende Handwerkstechniken

Vom 01.04. bis 12.04.2019 nehmen 15 Jugendliche und zwei Betreuer an einer zweiwöchigen Qualifizierung im Rahmen des ERASMUS+ Projektes „Aussterbende Berufe auf dem Europäischen Arbeitsmarkt“ im polnischen Roskosz teil

Am Sonntag haben sich 15 Jugendliche und zwei Ausbilder aus Oberhavel ins polnische Roskosz aufgemacht, um dort im Europäischen Zentrum für Bildung und Beruf (EZBB OHP) an einer zweiwöchigen Qualifizierung in aussterbenden Handwerkstechniken teilzunehmen. Die internationale Qualifizierung erfolgt gemeinsam mit polnischen und litauischen Jugendlichen. Insgesamt werden 45 Auszubildende vor Ort alte Handwerkstechniken in den Bereichen Schmied, Stellmacher, Weber oder traditioneller Bäcker erlernen.

"Unsere Jugendlichen sind zwischen 17 und 25 Jahre alt. Acht von ihnen erlernen den Beruf des Schmieds, sieben qualifizieren sich im Bäckerhandwerk. Ich bin mir sicher, dass die Erfahrungen, die die Teilnehmer in den kommenden zwei Wochen machen, für ihr weiteres Berufsleben besonders wertvoll sein werden. Es ist wichtig, in der Ausbildung auch einmal über den Tellerrand zu blicken. In diesem Projekt geht es natürlich auch darum, wertzuschätzen, welch moderne Möglichkeiten die Handwerksberufe im Vergleich zu früher bieten", sagt Landrat Ludger Weskamp.

Der Landkreis Oberhavel hat bereits 2017 einen Partnerschaftsvertrag zur Umsetzung des Projektes „Aussterbende Berufe auf dem europäischen Arbeitsmarkt” mit dem Europäischen Zentrum für Bildung und Betreuung OHP (EZBB OHP) im polnischen Landkreis Biala Podlaska und dem Oberstufenzentrum für Technik und Landwirtschaft aus der Region Vilnius in Litauen geschlossen. Das Projekt läuft im Rahmen des 2. Aktionsprogramms Erasmus+ „Strategische Partnerschaft zur beruflichen Bildung“ mit einer Laufzeit bis zum 30.09.2019.

Das Europäischen Zentrum für Bildung und Beruf in Roskosz ist prädestiniert für die praktische Durchführung der Qualifizierung: Es verfügt über mehrere Werk- und Wohngebäude im Dorfcharakter in dem für alle vier Handwerksbereiche separate Werkstätten mit originalen  Werkzeugen aus traditionellen Zeiten vorhanden sind, die die Jugendlichen in ihrer modernen Ausbildung nicht mehr kennenlernen. Zum Abschluss der zweiwöchigen Qualifizierung steht für die Teilnehmer eine entsprechende Prüfung an in der sie ihre neu erlernten Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Jeder Teilnehmer erhält als Nachweis im Anschluss ein Europass-Zertifikat, das später bei Bewerbungen um einen Arbeitsplatz genutzt werden kann.

Ausdrücklich bedanken möchte sich der Landkreis Oberhavel für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Eduard-Mauer-Oberstufenzentrum, der TÜV Rheinland Akademie sowie den Unternehmen, die ihre Auszubildenden für die zweiwöchige Qualifizierung freistellen.

Auch nach Abschluss dieses Projektbausteines ist der Landkreis Oberhavel weiterhin um die Kooperation mit Handwerksbetrieben der Region bemüht. Im Rahmen des Projektes soll auf der Internetseite www.diprof.eu, getragen durch das EZBB OHP in Roskosz, eine Unternehmensplattform entstehen, an der sich Unternehmen mit Interesse an alten Handwerkstechniken beteiligen können.

Hierfür ist nur eine kostenfreie Eintragung in der Projektpartnerdatenbank notwendig. Weitere Informationen hierzu erhalten interessierte Unternehmen vorzugsweise nach Beendigung der Qualifizierung bei der WInTO GmbH (Dirk Thanhäuser, Tel.: 03302 559-207; E-Mail: thanhaeuser@winto-gmbh.de) oder in der Kreisverwaltung (Iris Ast, Tel.: 03301 601-7950; E-Mail: iris.ast@oberhavel.de).

Nach Beendigung des Qualifizierungsprojektes informieren wir erneut mit einer Pressemitteilung und vermitteln für Interviews gerne auch Kontakte zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Vergessene Berufe am Leben erhalten: Jugendliche aus Oberhavel erlernen in Polen aussterbende Handwerkstechniken.

© Landkreis Oberhavel