Zu Gast bei Landwirten in Oberhavel
Statt Grüner Woche und Oberhavel-Tag: Amtierender Landrat Egmont Hamelow besucht regionale Anbieter im Kreis
Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin hätte die Brandenburghalle in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum begangen. Oberhavel wäre gern wieder mit dabei gewesen, jedoch ist die Internationale Grüne Woche wegen der Coronapandemie in diesem Jahr erneut abgesagt worden. Auch wenn sich die Mannschaft der Betreuer am Oberhavel-Gemeinschaftsstand 2022 nicht in Berlin präsentieren kann, so zeigen die Unternehmen doch weiterhin Flagge für unsere Region. Der amtierende Landrat Egmont Hamelow, zugleich Landwirtschaftsdezernent, besuchte deshalb anlässlich des Oberhavel-Tages der Grünen Woche, der am Mittwoch, dem 26.01.2022, stattgefunden hätte, zwei Betriebe und kam mit den Landwirten über die momentane Lage in der regionalen Landwirtschaft und die aktuellen Herausforderungen ins Gespräch.
„Die Oberhaveler Landwirtschaftsunternehmen – ob es die großen Agrar GmbHs oder die kleinen Familienbetriebe sind – haben die Direktvermarktung ihrer Produkte auch in der Pandemiezeit weiter vorangebracht. Wir sind stolz auf unsere Landwirtschaftsbetriebe, die mit viel persönlichem Engagement und Know-how, oft unter größten Kraftanstrengungen, die Produktion und Vermarktung regionaler Produkte ermöglichen. Und wir freuen uns über die vielen Kundinnen und Kunden, die den Anbietern auch ohne Grüne Woche treu geblieben sind. Hier wird deutlich: Frisch, lecker und regional überzeugt!“ Denn in den Theken der Regionalläden und in den Regiomaten auf den Höfen, die Tag und Nacht für die Kundschaft gefüllt und abrufbereit sind, sind weiter viele Produkte aus Oberhavel zu finden.
So auch bei der inzwischen im Landkreis bestens etablierten Agrar GmbH Kraatz um Geschäftsführer Andreas Schmidt, der mit seinem Team im Jahr 2020 erstmals am Oberhavelstand auf der Grünen Woche präsent war. Die hofeigene Milchtankstelle ist längst über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. In der Coronapandemie hat Andreas Schmidt sein Geschäftsfeld sogar erweitert und arbeitet mit einer mobilen Molkerei aus der Uckermark zusammen, um eigenen Hofkäse in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Reifestadien zu produzieren. Zugleich werden weitere Produkte des Hofes angeboten, darunter vakuumierte Wurst und Fleisch sowie Eier, die in einem Regiomaten käuflich zu erwerben sind.
Auch die Agrar GmbH Bergsdorf ist in Oberhavel fest verankert und präsentierte das Angebot aus Oberhavel mehrere Jahre lang den Besucherinnen und Besuchern der Agrar- und Landwirtschaftsmesse in Berlin. Das Angebot an Fleisch- und Wurstwaren vom Bergsdorfer Wiesenrind ist vielen ein Begriff. Geschäftsführer Christoph Lehmann verantwortet dabei seit 2019 sogar eine eigene Schlachtstätte samt Verarbeitung am Standort in Bergsdorf, an dem auch die Rinderhaltung selbst erfolgt.
Insbesondere die Frage der Standorte von Schlachthöfen beschäftigt die Landwirte weiterhin, wie Egmont Hamelow im Gespräch erneut verdeutlicht wurde: „Gerade vor den Toren Berlins, wo Millionen Menschen täglich mit frischen Nahrungsmitteln versorgt werden möchten, muss auch der Infrastruktur einer regionalen Versorgung mehr Aufmerksamkeit und mehr Raum eingeräumt werden. Denn durch die Schließung vieler Schlachthöfe in den vergangenen Jahren müssen die Landwirte teils sehr lange Fahrten zu Schlachtbetrieben außerhalb Oberhavels und außerhalb Brandenburgs in Kauf nehmen. Das kann nicht im Sinne des Tierwohls sein, das auch Verbraucherinnen und Verbrauchern zurecht zunehmend im Blick haben. Der für unseren Alltag wichtigen Arbeit der Landwirte und den Herausforderungen, vor denen sie täglich stehen, gilt es künftig noch mehr Wertschätzung und Anerkennung zu zollen. Denn ohne ihr Wissen und ihre beharrliche Arbeit zu jeder Jahreszeit wäre unser Tisch nicht so reich mit Lebensmitteln gedeckt.“
