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Datum: 16.03.2023

„Gesund aufwachsen in Oberhavel“

Präventionsprogramm richtet sich an Kinder, Jugendliche, Familien, Pädagoginnen und Pädagogen / Tag des Gesundheitsamtes am 19. März

Amtsärztin Simone Daiber (links) und die Koordinatorin des Programms "Gesund aufwachsen in Oberhavel", Claudia Mächtle

Landkreis Oberhavel
© Landkreis Oberhavel

Für den Schutz der Gesundheit der Menschen in Oberhavel ist das Gesundheitsamt des Landkreises eine zentrale Säule. Zum Tag des Gesundheitsamtes am 19. März, den das Robert-Koch-Institut (RKI) 2019 erstmals ausgerufen hat, macht die Behörde in diesem Jahr auf ein besonderes Programm aufmerksam, das die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in unserer Region stärken will. Schließlich lautet auch das bundesweite Motto des Tages in diesem Jahr: „Prävention und Gesundheitsförderung".

„Im Unterschied zur Arbeit von Ärztinnen und Ärzten in ambulanten Praxen oder in Krankenhäusern, die vor allem individualmedizinisch ausgerichtet ist, hat der öffentliche Gesundheitsdienst die gesamte Bevölkerung im Blick. Gesundheitsämter sind deshalb auch wichtige Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention vor Ort“, erläutert Amtsärztin Simone Daiber. „Schließlich ist die Gesundheit das wichtigste Gut in unserem Leben. Uns liegt es in Oberhavel deshalb besonders am Herzen, dass sich alle Menschen gesund und wohl fühlen können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf einem guten und gesunden Start ins Leben.“

„Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“ heißt deshalb auch ein Projekt, das der Kreis derzeit mit der Unterstützung der gesetzlichen Krankenkassen umsetzt. Es richtet sich nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern an alle, die sie betreuen, erziehen, versorgen oder die mit ihrer Bildung beauftragt sind. Das Vorhaben ist strategisch angelegt und will feste Strukturen in Kitas, Schulen, Jugendarbeit und bei anderen Projektträgern fördern, die zur Gesundheitsförderung und Prävention beitragen. Im Zentrum stehen Bewegung, eine gesunde Ernährung und gesunde Zähne; außerdem, die Suchtprävention und die seelische Gesundheit von jungen Menschen zu stärken. Ganz besonders werden auch Schwangere, Kinder von psychisch oder suchtkranken Eltern sowie geflüchtete Kinder, Jugendliche und Familien berücksichtigt.

Seit dem Start des Programms konnten in Oberhavel schon einige Pilotprojekte umgesetzt werden. Im Jugendfreizeitzentrum „Oase“ in Velten gibt es beispielsweise ein Elterncafé, in dem Familien gemeinsam gesund kochen. „Eltern und Kinder haben hier zugleich die Möglichkeit, Probleme und Sorgen zu besprechen und sich auszutauschen. So können sie voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und sie erhalten – wo es nötig ist – auch professionelle Hilfe“, erklärt Claudia Mächtle, die Koordinatorin des Programms, die Projektidee.

An einem weiteren Projekt „Familie+ – Zusammen gesund leben in Familie und Schule“ hatten sich zuletzt fünf Grundschulen in Velten und Hennigsdorf beteiligt. Auch ihnen ging es darum, Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien zu unterstützen und einen gesunden Lebensstil zu fördern. Dafür hatten die dritten und vierten Klassen der Grundschulen mehr als 60 verschiedene Maßnahmen umgesetzt, unter anderem ging es um Bewegung, Ernährung, Schlaf und das richtige Sitzverhalten. Kurze Unterrichtseinheiten gehörten ebenso dazu wie Spiele und Projekttage.

An der Sonnengrundschule in Hennigsdorf soll noch vor den Osterferien zusammen mit Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klassenstufe sowie einer Kunsttherapeutin der graue, asphaltierte Schulhof mit verschiedenen Bewegungsspielen bemalt werden. Entstehen sollen Angebote, um die Pausen künftig sportlicher und aktiver zu gestalten.

Im September wird sich ein Expertentag an der Oranienburger Torhorst-Gesamtschule dem Thema FASD – Fetale Alkoholspektrumstörung widmen. Betroffene werden bei einem Podiumsgespräch über ihr (Schul)leben mit FASD berichten.
„Das Gesundheitsamt Oberhavel setzt damit bewusst Prävention und Gesundheitsförderung dort an, wo die Menschen leben. Wir schauen, wo es ganz konkret vor Ort Bedarf gibt und unterstützen mit gezielten Angeboten“, sagt Amtsärztin Simone Daiber. Für 2023 sind bereits weitere Projekte geplant. Allen gemeinsam ist das Ziel, Strukturen zu etablieren, um die Gesundheitsförderung und Prävention im Kindes- und Jugendalter in Oberhavel zu stärken und zu verbessern.
Weitere Informationen zu dem Präventionsprogramm können bei Claudia Mächtle erfragt werden, per Telefon unter 03301 601 3736 oder per E-Mail:
Gesundheitsfoerderung@oberhavel.de.

Hintergrund
Den Tag des Gesundheitsamtes hat das RKI 2019 erstmals ausgerufen. Er findet jedes Jahr am 19. März, dem Geburtstag von Johann Peter Frank, statt. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Nähere Informationen zum Thema hält das RKI unter www.rki.de bereit.