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Datum: 09.09.2021

Coronapandemie eindämmen: Aufruf zum Impfen

Rund die Hälfte der Menschen in Oberhavel sind geimpft / Wohnortnahe Impfangebote in Oberhavel weiter nutzen

Corona-Selbsttest (Symbolbild).

© Landkreis Oberhavel

Insgesamt 52,4 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Oberhavels sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, 48,4 Prozent haben den vollständigen Impfschutz erhalten. Das geht aus Regionaldaten hervor, die das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg jetzt den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung gestellt hat (Stand: 08.09.2021).

Demnach ist die Impfquote bei den über 60-Jährigen in Oberhavel am höchsten: Sie sind zu 75,7 Prozent vollständig geimpft, 80,7 Prozent haben mindestens eine erste Impfung erhalten. Bei den Oberhavelerinnen und Oberhavelern zwischen 18 und 59 Jahren sind 46,1 Prozent vollständig geimpft, 49,8 Prozent haben eine erste Impfung erhalten. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen sind 14,4 Prozent vollständig und 25,1 Prozent mindestens einmal geimpft.

Damit rangiert Oberhavel im Landkreisvergleich (ohne kreisfreie Städte) im Mittelfeld: Für neun Landkreise sind höhere, für vier Kreise geringere Impfquoten als in Oberhavel verzeichnet. Nicht berücksichtigt sind in den Angaben allerdings die Daten derjenigen Einwohnerinnen und Einwohner aus Oberhavel, die in anderen Bundesländern geimpft wurden.

„Aufgrund der Nähe Oberhavels zur Hauptstadt Berlin ist deshalb davon auszugehen, dass die Impfquoten systematisch zu niedrig ausgewiesen werden. Das hat das Land den Kreisen gegenüber bestätigt“, erläutert Kerstin Niendorf, die Leiterin des Corona-Verwaltungsstabes der Kreisverwaltung. „Wir stellen mit Sorge fest, dass die Impfangebote im Landkreis Oberhavel von den Bürgerinnen und Bürgern nicht – wie erhofft –  ausreichend angenommen werden.“ Darauf hatte der Landkreis bereits im Juli hingewiesen und erneuert nun nach der Urlaubszeit und angesichts steigender Infektionszahlen seinen Aufruf, die zahlreich vorhandenen Impfangebote im Kreis zu nutzen. 

„Die Impfquote in unserer Region ist zu niedrig, um dem Virus nachhaltig die Stirn zu bieten. Wir müssen leider feststellen, dass die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen stetig gestiegen sind. Vor den Sommerferien lag die 7-Tage-Inzidenz bei 6,6, tagesaktuell liegt sie bei 49,5. Zunehmend stellen wir auch wieder Infektionsgeschehen in Gemeinschaftseinrichtungen, insbesondere in Schulen, fest. Diese Entwicklung beobachten wir mit Besorgnis“, sagt Kerstin Niendorf: „Damit die Zahl der COVID-Patientinnen und -Patienten in unseren Kliniken weiter gering bleibt, ist es wichtig, dass sich auch diejenigen, die bisher unentschlossen waren, impfen lassen. Bitte nutzen Sie die vielen wohnortnahen Impfangebote bei uns im Landkreis. Helfen Sie mit, gemeinsam und solidarisch die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Denn: Die Corona-Schutzimpfung ist – zusammen mit der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und der Sensibilität, dass die Coronapandemie noch nicht vorbei ist – ein Schlüssel dazu. Sie schützen dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch andere."

Impfangebote in Oberhavel

Inzwischen stehen alle zugelassenen Impfstoffe ausreichend zur Verfügung. Viele Haus- und andere niedergelassene Ärzte haben sich der Impfkampagne angeschlossen. Auch die Asklepios Klinik in Birkenwerder bietet Schutzimpfungen gegen das Coronavirus an. Termine sind online unter http://coronaimpfung.asklepios.com/impftermine buchbar. Außerdem unterstützt der Landkreis Oberhavel mit seinen vier mobilen Impfteams, die er vom Land in eigene Regie übernommen hat und fortführt, regelmäßig Impfangebote vor Ort.

In der Kreisgeschäftsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Gransee in der Koliner Straße 12A impft das DRK immer mittwochs von 17.00 bis 21.00 Uhr. Eine vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Geimpft wird mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Eine weitere Möglichkeit, sich ohne vorherige Terminvereinbarung impfen zu lassen, besteht am 15.09.2021 von 08.00 bis 16.00 Uhr im Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e.V. in Mühlenbeck, Kastanienallee 25 (Raum F.101-103). Geimpft wird mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Weitere Impfangebote vor Ort veröffentlicht der Landkreis auf seiner Webseite unter www.oberhavel.de/corona. Die Seite wird ständig aktualisiert.

Weitere Kommunen, Betriebe, Schulen und andere Einrichtungen, die ein Impfangebot vor Ort organisieren möchten, können sich gerne per E-Mail an den Landkreis wenden: verwaltungsstab@oberhavel.de.

Impfen über mobile Impfteams

Seit dem 01.08.2021 sind mit den vier mobilen Impfteams insgesamt 1.616 Erstimpfungen, 2.417 Zweitimpfungen und sieben Auffrischungsimpfungen durchgeführt worden. Dabei waren die Impfteams in Betrieben wie auch bei verschiedenen kommunalen Impftagen im Einsatz. Daneben hatte der Landkreis allen weiterführenden Schulen das Angebot unterbreitet, mit den mobilen Impfteams in ihren Einrichtungen zu impfen. Die Resonanz darauf war positiv. Die ersten Impftage an Schulen, beispielsweise in Hennigsdorf, Oranienburg, Zehdenick, Hohen Neuendorf und Glienicke, haben bereits stattgefunden. Weitere sollen noch folgen. Am Dienstag, 07.09.2021 fand außerdem ein öffentlicher Impftag beim Oranienburger Fußballclub statt.

Hinweise zu den Impfzahlen

Daten der Impfzentren und Mobilen Teams wurden aus einer Fachanwendung bereitgestellt. Impfungen, welche nach dem 30.06.2021 in Arztpraxen durchgeführt wurden, sind darin nicht abgerechnet, weshalb hierfür auf andere Datenquellen zurückgegriffen wurde. Dies gilt für rund 370.000 der rund 1,3 Millionen Impfungen in Arztpraxen. Da diese Daten keine Angaben über den Wohnort des Impflings enthalten, wurden diese Impfungen hilfsweise der Postleitzahl der

Arztpraxis zugeordnet. Gleiches gilt für die rund 245.000 Impfungen in Krankenhäusern. Laut Landesangaben ist anzunehmen, dass es hierdurch eine Verschiebung zu Gunsten der kreisfreien Städte gibt, da die dortigen Krankenhäuser und Arztpraxen auch Patientinnen und Patienten aus der näheren Umgebung versorgen. Insgesamt konnten rund 77 Prozent der Impfungen der Postleitzahl des Wohnortes zugewiesen werden, in circa 22 Prozent der Fälle musste die Impfung dem Standort des Impfortes zugeordnet werden. Impfungen durch Betriebsärzte sind nicht berücksichtigt (circa 1 Prozent aller Impfungen). 25.000 Impfungen konnten nicht zugeordnet werden. Nicht berücksichtigt sind außerdem die Daten derjenigen Einwohnerinnen und Einwohner, die in anderen Bundesländern geimpft wurden.