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Datum: 21.09.2021

Ausstellung „LichtBlick“ in der Kreisverwaltung

Glienicker Künstlerstammtisch zeigt Werke: Malerei, Fotografien und Skulpturen 

Eröffneten die Ausstellung (v.l.): Landrat Ludger Weskamp, die Sprecherin des Glienicker Künstlerstammtischs Babs Waldow und Glienickes Bürgermeister Dr. Hans G. Oberlack.

© Landkreis Oberhavel

Gesäumt von Hauswänden richtet sich der Blick sehnsuchtsvoll in die Höhe – genau auf ein Stückchen hellblauen, leicht bewölkten Himmel; auf einen Lichtblick in eingeengten Zeiten. „Hinterhof“ hat die Künstlerin Lina Blume ihren Druck genannt. Er ist das Titelbild der Ausstellung „LichtBlick“, die 18 Künstlerinnen und Künstler des Glienicker Künstlerstammtisches gemeinsam gestaltet haben und die seit Dienstag, dem 21.09.2021, in der Kreisverwaltung in Oranienburg zu sehen ist.

„Ich freue mich sehr, dass wir nach coronabedingt längerer Pause in unseren Räumen jetzt wieder Kunst- und andere Ausstellungen zeigen können. Das hat uns im vergangenen Jahr sehr gefehlt“, sagte Landrat Ludger Weskamp bei der Vernissage der Ausstellung. „Der Ausstellungstitel ‚LichtBlick‘ macht deutlich, dass wir trotz der weiter anhaltenden Pandemielage optimistisch vorausblicken können. Es ist schon viel geschafft und wir sind bei der Bewältigung der Lage ein gutes Stück vorangekommen. Das macht Hoffnung auf weitere erfolgreiche Schritte auf dem Weg in Richtung einer – wenn auch veränderten – Normalität. Daran können alle Menschen in Oberhavel mitwirken!“

Im Gespräch: Glienickes Kulturkoordinatorin Monika Tabatt und Landrat Ludger Weskamp.

© Landkreis Oberhavel

Zu sehen sind 28 Werke – von Malereien über Fotografien bis hin zu Skulpturen aus Holz. Sie alle zeigen ungewohnte Blickwinkel, neue Betrachtungsweisen und immer ganz individuelle Eindrücke. Es stellen aus: Marianne Barthel, Miriam Blackman, Lina Blume, Barbara Deichmann, Ulla Eckertz-Popp, Kevin Frenschock, Erika Goletz, Nina Heimann, Birgit und Christof Haemmerling, Ulrich Hohle, Matthias Jankowiak, Ina Kaube, Klaus Korpel, Marina Kowalski, Angelika Leopold, Babs Waldow und Elfi Wortmann.

„Wir freuen uns über die Realisierung der Ausstellung LichtBlick in diesem Jahr. Gerade in den vergangenen anderthalb Jahren wurde besonders deutlich, wie existenziell Kunst und Kultur für Menschen ist. Das trifft nicht nur für die Kunst- und Kulturschaffenden, sondern auch für die Besucher und Besucherinnen zu. Die Mitglieder des Glienicker Künstlerstammtisches freuen sich auf viele gemeinsame Aktivitäten und Ausstellungen im kommenden zwölften Jahr des Bestehens unserer Gruppe“, sagen die Sprecher des Glienicker Künstlerstammtischs, Babs Waldow und Matthias Jankowiak.

Die Ausstellung „LichtBlick“ ist bis zum 21.11.2021 im Haus 1 der Kreisverwaltung Oberhavel, Adolf-Dechert-Straße 1 in Oranienburg zu sehen. Die Ausstellung kann montags bis freitags von 08.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Da der Zugang zum Gebäude aktuell nur nach Terminvergabe möglich ist, melden sich interessierte Besucherinnen und Besucher bitte vorab an, per E-Mail an: pressestelle@oberhavel.de oder telefonisch unter der Rufnummer 03301 601-118.

Hintergrund

Der Künstlerstammtisch Glienicke hat sich im März 2010 auf Initiative der Gemeinde Glienicke/Nordbahn gegründet. Die Idee, Künstlerinnen und Künstler miteinander bekannt zu machen und einen Austausch zu ermöglichen, ist aufgegangen: Das Künstlernetzwerk vereint heute etwa vierzig Kreative, darunter Maler, Bildhauer, Fotografen und Autoren. Die freie Interessengemeinschaft steht allen Hobby- und Profikünstlern unterschiedlicher Kunstrichtungen offen. Die Treffen werden auch genutzt, um gemeinsame Projekte zu planen.

Die Künstlerinnen und Künstler & ihre Werke (Auswahl)

Marianne Barthel

„Zauberflöte I und II“: „Die Darstellungen zeigen Bühnenbilder zur Oper „Zauberflöte" von einer Aufführung in einer Felsenbühne. Frei nach einem mir unbekannten Bühnenbildner.“

Miriam Blackman

„Lichtechos I und II“: „Durch Lebenserfahrung und Lebensfreude explodieren Farbe und Licht. Das Licht bricht in die Dunkelheit und bringt Farbe in unser Leben.“

Lina Blume

„Hinterhof“: „Dieser Lichtblick ist insbesondere für Berliner vertraut und beschreibt bei allem Individualismus der Hausbewohner die gemeinsame Sehnsucht nach einem Stück wunderbar blauem Himmel.“

„Schau mir in die Augen“: „Das Bild ist zu Beginn der Coronazeit entstanden, als Treffen mit anderen Menschen eine ganz andere Bedeutung bekamen. Ungeschminkt und ohne Maske.“

Barbara Deichmann

„Parallelwelten“: „Die jetzige Zeit bringt es mit sich, dass man sich manchmal vielleicht wünscht,

es gäbe Parallelwelten, wo alles ist, wie es war... oder sogar besser. In andere Dimensionen zu reisen, in Parallelwelten zu wechseln; wenn auch nur in Gedanken für einen Moment, um aus einer Situation von Stress, Ungewissheit und Traurigkeit zu fliehen, quasi einen Lichtblick am Ende des Tunnels zu suchen.“

Ulla Eckertz-Popp

„Herbstwald“ und „Timanfaya II“: „Freudeninseln für triste Momente: Spaziergänge, Freunde, Gespräche, Farben und Natur!“

Kevin Frenschock

„Mare, der Kuss und Ichtys“ – Skulpturen aus Holz: „Die Natur ist in meinen Augen der größte Künstler, ich hebe lediglich die Besonderheiten hervor.“

Erika Goletz

„Nordlichter I und II“: „Statt einer wegen Corona abgesagten Reise, um die Nordlichter zu sehen, sind sie nun von mir gemalt worden.“

Nina Heimann

„Konfrontation“: „Meine Arbeit zeigt die ewige Auseinandersetzung zwischen Licht und Dunkelheit, Gut und Böse, Hoffnung und Verzweiflung.“

„Vision“: „Der Realist versucht, sich sein Bild von der Welt zu machen, während der Visionär versucht, die Welt zu seinem Bild zu machen.“

Birgit Haemmerling

„Malerei2020“: „Die Malerei ist in diesen Zeiten mehr als nur ein Licht Blick im Leben. Sie ist das Leben!“

Christof Haemmerling

„Stillleben 2, Variationen 03 und 04“: „Jede Reihe beginnt mit einem eher konventionellen Stillleben. Die Statik dieses Genres wird dann durch Kamerabewegungen, Veränderungen des Lichts und Neuanordnung der Gegenstände modifiziert.“

Ulrich Hohle

„Am Meer I“: Acryl auf Leinwand.

Matthias Jankowiak

„hope 2021“, zu Beginn der Pandemie 2020 entstanden: „Verbunden mit der Hoffnung, dass im Jahr 2021 diese überwunden sein wird. Jede Krise beinhaltet eine Chance auf Veränderung und dafür, dass etwas Neues daraus entstehen kann. Dies ist ein Lichtblick!“

Ina Kaube

„Tagträume I“ /„Tagträume II“: „Tagträume ermöglichen für mich den Ausstieg aus schwierigen Situationen, bieten mir die persönliche Freiheit, die Karten neu zu mischen, und nach neuen Lösungen zu suchen; eigene Wege zu gehen, zumindest in meinen Gedanken und auf dem Papier. All das am liebsten mit Finelinern, Tusche, Farbe und gerne auch mit Alltagsgegenständen, die kurzerhand umfunktioniert werden – jedes Mal ein kleiner Lichtblick am Horizont.“

Klaus Korpel

„Es werde Licht“: „Anruf an die Götter!“

Marina Kowalski

„Ohne Titel I und II“: „Meine Bilder entstehen in der abstrakten, experimentellen Prozessmalerei.

Die ausgestellten Bilder sind in der Mixedmedia Technik aus Schichten aus natürlichen, von mir selbst hergestellten Strukturmaterialien und einer Vielzahl an Farbaufträgen entstanden. Durch die Eigendynamik des Materials, das mit fließenden Farben in reliefartigen, schroffen oder auch ganz zarten Strukturen eine Verbindung eingeht, entstehen Arbeiten, die in ihrer haptischen Beschaffenheit und in ihrem Ausdruck nicht wiederholbar sind. Eine anfängliche Bildidee kann dabei teilweise vorerst verloren gehen, wird aber zum Teil wieder aufgedeckt. Die Bilder sollen mit ihren Strukturen von Schönheit, Verletzlichkeit aber mit ihren rauen Oberflächen auch von Zerstörung sprechen. Sie sollen für sich selber sprechen und für den Betrachter einen dreidimensionalen Raum entstehen lassen, in dem das Auge sich bewegen kann.“

Angelika Leopold

„Flug ins Licht“: „Nach einem trostlosen Zustand soll man wieder hinauf ins Licht blicken, sich nicht aufgeben, sondern nach oben streben.“

Babs Waldow

Ohne Titel: Mischtechnik: „Ein Lichtstrahl aus dem All.“

Elfi Wortmann

„Landeplatz": „Das Bild wurde auf einem Workshop gemalt, bei dem aus einem alten Buch wahllos Textseiten verteilt wurden.“ Hier der Text der Collage: „.... was auch die Ergebnisse des Nachdenkens und Forschens sein mögen. Übrigens geht der Mensch in die Schule alle Tage und keiner vermag mit Sicherheit vorauszusagen, was er am Abend seines Lebens glauben werde. Darum wollen wir die unbedingte Freiheit des Gewissens nach allen Seiten. Aber dahin muss die Welt gelangen, dass sie mit eben der guten Ruhe. mit welcher sie ein unbekanntes Naturgesetz, einen neuen Stern am Himmel betrachtet, auf alles gefasst und aus sich selbst gleich, als eine Menschheit, die in der Sonne seht und sagt: „Hier steh ich!"