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"Null Toleranz bei Gewalt" – Landrat und Personalratsvorsitzende unterzeichnen Grundsatzerklärung

Schon seit jeher schreibt der Landkreis Oberhavel die Themen Gewaltprävention, -vermeidung und -ahndung groß, doch nun bekennt er sich noch einmal in aller Deutlichkeit dazu: Landrat Ludger Weskamp und die Personalratsvorsitzende, Ricarda Schlötcke, haben am Montag dazu eine gemeinsame Grundsatzerklärung unterzeichnet. Diese wird als sichtbares Zeichen in den Gebäuden der Behörde ausgehängt.

„Wir registrieren leider weiterhin in vielen Bereichen der Verwaltung ein aggressives Verhalten gegenüber unseren Mitarbeitenden. Nicht nur im Jobcenter, auch im Jugend- und Sozialbereich, in der Ausländerbehörde oder dem Ordnungsbereich allgemein sind die Kolleginnen und Kollegen mit diesem Phänomen konfrontiert. Die Gewaltformen reichen von Beschimpfungen bis hin zu Gewaltandrohungen, die das Eingreifen der Polizei erfordern. Die Grundsatzerklärung wurde erstmalig 2013 unterschrieben und regelmäßig aktualisiert und erweitert, um ein Zeichen in die Verwaltung zu senden, dass die Hausleitung das Thema sehr ernst nimmt“, sagte Landrat Ludger Weskamp bei der Unterzeichnung.

Mit dem Leitsatz "Null Toleranz" richtet sich die Erklärung gegen jegliche Form von Gewalt: Sei diese körperlicher Art und damit gegen Mitarbeitende wie Besuchende der Kreisverwaltung oder auch gegen Gegenstände in Form von Sachbeschädigungen gerichtet. Dazu zählen Beleidigen, Beschimpfen, Bedrohen, sexuelle Übergriffe sowie jegliche Form von Mobbing und Stalking. „Wir verpflichten uns, Straftaten konsequent zu ahnden und sichern Opfern von Gewalt am Arbeitsplatz darüber hinaus eine professionelle Nachsorge zu. Dazu zählt auch, dass wir für Maßnahmen gegen Gewalt die erforderlichen fachlichen, organisatorischen und finanziellen Mittel zur Verfügung stellen“, erklärte der Landrat.

Auch die Personalratsvorsitzende Ricarda Schlötcke bestätigte, dass diese Gewalttendenz gegenüber Mitarbeitenden nicht neu und seit Jahren zu beobachten ist. Der Personalrat als Repräsentant der Belegschaft begrüßt diese Grundsatzerklärung daher sehr. „Unsere Verwaltung muss ein gewaltfreier Ort sein. Diese Grundsatzerklärung ist ein sichtbares Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch an alle Besucher des Hauses, dass wir uns von Gewalt distanzieren und diese nicht dulden.“ 

Bereits im Jahr 2012 wurde die Arbeitsgruppe "Gewaltprävention" gegründet. Präventiv werden unter anderem Schulungen zum Thema angeboten, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren. Zudem erarbeitet die AG Maßnahmen, die einen verbesserten Schutz der Beschäftigten vor derartigen Übergriffen gewährleisten. So haben die Beschäftigten die Möglichkeit, in prekären Lagen unauffällig Hilfe zu rufen.

In der Kreisverwaltung wurden in den vergangenen Jahren jährlich rund 30 Vorfälle – von Beleidigungen bis hin zu Handgreiflichkeiten – registriert.

 

(27.01.2020)

 
Grundsatzerklärung gegen Gewalt

© Landkreis Oberhavel
Grundsatzerklärung gegen Gewalt