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Datum: 29.11.2018

Bisher 858 freiwillige Ausbildungsstunden für den Brand- und Katastrophenschutz

Jährliches Treffen der Feuerwehr-Kreisausbilder des Landkreises Oberhavel mit Sozialdezernent und Kreisbrandmeister fand auf Gut und Schloss Liebenberg statt

Das Jahr ist noch nicht ganz zu Ende, die Bilanz im laufende Ausbildungsjahr der vom Landkreis angebotenen Aus- und Weiterbildungen im Brand- und Katastrophenschutz aber schon umso erfreulicher: „Bis November haben 26 Lehrgänge mit 378 neu ausgebildeten Feuerwehrkameradinnen und -kameraden stattgefunden. Insgesamt leisteten die Kreisausbilder dafür 858 Ausbildungsstunden. Das ist trotz rückläufiger Mitgliederzahlen in den Freiwilligen Feuerwehren Oberhavels ein beeindruckendes Resultat. Bis zum Jahresende werden es rund 960 Stunden sein – rund 100 Ausbilderstunden mehr als noch 2017“, sagt Kreisbrandmeister Steffen Malucha.

Am Samstag, 24.11.2018, fand in den Tagungsräumen von Schloss und Gut Liebenberg im Löwenberger Land das jährliche Treffen der Feuerwehr-Kreisausbilder des Landkreises Oberhavel statt. Das Angebot der Kreisausbildung im Landkreis Oberhavel besteht derzeit aus Ausbildungslehrgängen gemäß Feuer¬wehr-Dienstvorschrift 2 sowie weiteren Fortbil¬dungs¬-veranstaltungen und Seminaren. Die Lehrgangsübersicht wird den Bedarfsmeldungen aus den Feuerwehren halbjährlich angepasst.

„Die 25 Kreisausbilder sind aktive Mitglieder der Feuerwehren unseres Landkreises und haben sich auf ehrenamtlicher Basis der weitergehenden Aus- und Fortbildung der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden verschrieben. Für diese wichtige Aufgabe gilt Ihnen unser Dank“, so Sozialdezernent Matthias Rink.

Die weitergehende Aus- und Fortbildung beginnt bereits nach dem Grundlehrgang, der in den Feuerwehren durchgeführt wird. So werden die Kreisausbilder beispielsweise im Rahmen des Lehrgangs „Truppführer" ausgebildet, um dann in den Freiwilligen Feuerwehren vor Ort selbstständig die verschiedensten Einsatzaufgaben gemeinsam mit einem Truppmann abzuarbeiten.

Die Ausbilder von „Atemschutzgeräteträgern“ vermitteln den Kameraden die Regeln zum Einsatz von Atemschutzgeräten in verqualmten Räumen oder bei giftigen Gasen in denen ein Atmen ohne Atemschutz nicht möglich ist. Als Ausbilder für den Funkdienst unterrichten die Kreisausbilder den korrekten Umgang mit den unterschiedlichen Sprechfunkgeräten und unterweisen auch die Führungskräfte in die Organisation von komplexen Funksystemen.

Für eine erfolgreiche Brandbekämpfung ist in den allermeisten Fällen ausreichend Löschwasser erforderlich. Die Bedienung der dafür zum Einsatz kommenden Feuerlöschkreiselpumpen und einer Vielzahl weiterer kraftbetriebener Aggregate ist Aufgabe des „Maschinisten für Löschfahrzeuge", der im gleichnamigen Kreisausbildungslehrgang hierfür qualifiziert wird.

Die Anzahl der technischen Einsätze pro Jahr übersteigt regelmäßig die durchgeführten Brandbekämpfungen. In der technischen Ausbildung werden neben den Grundtätigkeiten auch Möglichkeiten der patientengerechten Rettung aus verunfallten Kraftfahrzeugen oder das richtige Heben von großen Lasten zur Rettung verschütteter oder eingeklemmter Personen gelehrt.

Sicher in größeren Höhen arbeiten kann nur, wer erfolgreich am Lehrgang „Absturzsicherung" teilgenommen hat. Dort werden die Kameradinnen und Kameraden in der sicheren Anwendung verschiedener Seile, Gurte und Rettungsgeräte unterwiesen. Von jeder Feuerwehrfrau und jedem Feuerwehrmann wird ein umfangreiches Wissen in der Ersten Hilfe erwartet. Dazu stehen die Ausbilder im Bereich „Ersthelfer" bereit, die umfangreiche Erfahrungen aus Ihrer Tätigkeit im Rettungsdient einfließen lassen.

„Dies sind nur die wichtigsten Ausbildungsbereiche, denen sich die zurzeit 25 Kreisausbilder stellen müssen. Viele weitere Seminare komplettieren den Jahresausbildungsplan. Derzeit erarbeiten wir gerade den Ausbildungsplan für 2019“, so Malucha.

Ausgetauscht haben sich die Kreisausbilder auch zur gewünschten Ausbildungsbasis des zukünftigen Technik- und Ausbildungszentrums, das als zentrale Ausbildungsstätte für alle Feuerwehren in Oberhavel in Oranienburg entstehen soll.

Neben Schulungsräumen und einer Atemschutzübungsanlage und einem allgemeinen Übungsplatz soll es hier auch einen Löschmittelübungsplatz für die Schaumausbildung, einen Übungsplatz mit integriertem Straßenabschnitt für die technische Hilfeleistung, Brandcontainer, einen Feuerlöschteich mit Hydranten, einen Feuerwehrturm mit Querstieg, eine Arbeitsfläche für gefährliche Stoffe und Güter, einen Ausbildungsplatz für die Kettensägenführer sowie ein Bahngleis mit Bahnübergang für Einsatzübungen geben.

Matthias Rink hat als verantwortlicher Dezernent einige Anregungen der Kreisausbilder für die nächsten Schritte zur Realisierung des Kreistagsbeschlusses mitgenommen. Ein Wunsch der Feuerwehrleute ist es, auf der geplanten Gleisanlage eine Oberleitung und eine Stromschiene aus dem S-Bahn Betrieb vorzusehen.

Noch bevor das neue Technik- und Ausbildungszentrum fertiggestellt sein wird, soll neben dem traditionellen Kreisausbilderforum ein jährlicher Weiterbildungstag für die Kreisausbilder etabliert werden.

Treffen der Kreisausbilder 2018

© Ingo Pahl