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Datum: 20.03.2020

Coronavirus: Beratung der Krisenstäbe zur aktuellen Lage

Austausch mit Krisenstäben der Kommunen / Aktuell 29 Erkrankte in Oberhavel / Aufruf an Eltern von Jugendlichen

Zu einem Austausch mit Vertretern der Krisenstäbe der Städte und Gemeinden Oberhavels hatte Matthias Rink, Leiter des mit der Corona-Pandemie befassten Verwaltungsstabes im Landkreis Oberhavel, am Freitagvormittag eingeladen.

Er informierte die Vertreter der Kommunen – im gebotenen Abstand zwischen den Beteiligten – im Oranienburger Kreistagssaal unter anderem über die aktuelle Lage, unter anderem über die gegenwärtigen Fallzahlen: Aktuell gibt es in Oberhavel 29 positiv auf das SARS CoV2-Virus getestete Personen. Zwei Personen davon werden stationär behandelt. Die COVID-19-Erkrankungen verteilen sich wie folgt auf die Kommunen: Oberkrämer (6), Glienicke/Nordbahn (5), Hohen Neuendorf (4), Oranienburg (4), Hennigsdorf (3), Mühlenbecker Land (2), Velten (2), Liebenwalde (1), Löwenberger Land (1) und Zehdenick (1). In temporärer Absonderung befinden sich derzeit 359 Personen. Negativ auf das Coronavirus getestet wurden bislang 167 Menschen, 192 Testergebnisse stehen noch aus (Stand: 20.03.2020, 15.00 Uhr).

Krisenstäbe der Verwaltungen treffen sich

Matthias Rink legte den Vertretern der Kommunen daneben die durch den Landkreis und das Land Brandenburg gesteuerten zentralen Materialbestellungen von Schutzausrüstung wie Schutzkitteln, Mundschutzmasken und Testkits dar. Eine erste Lieferung wird in Kürze erwartet. „Priorität bei der Verteilung werden aber die Oberhavel Kliniken und die Abstrichstellen haben", erklärte Matthias Rink, „Die Funktionsfähigkeit der Kliniken muss unbedingt erhalten bleiben. Weitere Materialien werden dann nach Bedarf auch an alle anderen betroffenen Bereiche weiterverteilt."

Ein weiteres Thema war die Umsetzung der Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg. In diesem Zusammenhang tauschten sich die Vertreter über ein gemeinsames Vorgehen bei streitigen Einzelfallentscheidungen aus, etwa im Umgang mit Paketshops, Fahrschulen, Blumenläden oder Fotostudios. Rink plädierte hier für möglichst restriktive Entscheidungen vor Ort: „Geschäfte und Dienstleistungen, die zum täglichen Leben nicht zwingend benötigt werden, sollten derzeit unbedingt geschlossen bleiben. Nur so können wir es schaffen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen."

Die meisten Rathäuser indes sind bereits für den persönlichen Bürgerservice geschlossen oder wollen dies spätestens ab Montag umsetzen. Öffentliche Einrichtungen der Kommunen sind ebenfalls nicht mehr geöffnet, gleiches trifft auf Sportstätten und Spielplätze zu. Für die Kontrolle der Einhaltung der Eindämmungsverordnung haben viele Rathäuser ihre Ordnungsbehörden verstärkt. Parallel sind vielerorts, so auch in der Kreisverwaltung, Verwaltungsmitarbeiter soweit möglich ins Home-Office versetzt worden, damit in einem Quarantäne-Fall die Behörden noch funktionsfähig bleiben.

Probleme gibt es derzeit in einigen Orten mit Jugendlichen, die sich weiter in größeren Gruppen im Freien treffen. Daher ruft Landrat Ludger Weskamp alle Eltern auf: „Bitte sprechen Sie mit Ihren Kindern über die aktuelle Situation. Denn auch wenn Jugendliche einen großen Freiheitsdrang haben und gern in Gruppen zusammenkommen, so ist es jetzt erforderlich, auch diese Treffen unter Jugendlichen auf ein Minimum zu reduzieren. Sie schützen damit sich und andere!"